Schwarz-Gold Rheydt

von 1899 e.V.

Chronik Schwarz-Gold Rheydt von 1899 e.V.
Chronik

Mit der Gründung des katholischen Gesellenvereins, anno 1866, beginnt die Entstehung der heutigen Karnevals-Gesellschaft Schwarz-Gold Rheydt von 1899 e.V. Innerhalb dieses katholischen Gesellenvereins bildete sich eine Laienspielschar, die mit Theaterstücken und Büttenreden die ersten karnevalistischen Gehversuche unternahm.

 
1899 - 1943

Im Jahre 1866 gründete sich in Rheydt ein katholischer Gesellenverein und hiermit beginnt die Entstehungsgeschichte der heutigen Karnevalsgesellschaft Schwarz-Gold Rheydt v. 1899 e.V.

Innerhalb des katholischen Gesellenvereins gründete sich eine Laienspielschar, die nicht nur mit Theaterstücken, sondern auch mit Büttenreden die ersten karnevalistischen Gehversuche unternahm.

1898 fand die erste große Veranstaltung unter dem Motto „Allen Wohl und niemand Weh“ statt und es wurde ein Theaterstück von Millowitsch mit dem Titel „Drei Tage Kölner Leben“ aufgeführt. Original Programme und auch Liedtexte sind bis heute hiervon erhalten geblieben. Aus dieser Theatergruppe gründete sich dann im Jahre 1899 die älteste Karnevalsgesellschaft in Rheydt.

Einen öffentlichen Karneval mit Straßentreiben an den tollen Tagen und einem Rosenmontagszug gab es in Rheydt nicht. Der Karneval fand aufgrund bestehender Klassengrenzen vornehmlich in Kneipen, Vereins- und Gesellschaftsräumen statt.

Insbesondere der katholische Mittelstand war mit diesem unterentwickelten karnevalistischen Narrentreiben in Rheydt sehr unzufrieden und machte sich zum Fürsprecher eines organisierten und eigenständigen Karnevals in Rheydt und drängten auf die Straße.

Besonders Prunk-Damen-Sitzungen waren auch schon damals bei uns sehr beliebt. Dies zeigen die Programme und Liedertext, die uns ebenfalls noch im Original erhalten sind.


Von 1914 bis 1919 ruhte das Vereinsleben aufgrund des ersten Weltkrieges. Im Saal des Gesellenhauses an der Kolpingstraße wurde in dieser Zeit ein Mehllager eingerichtet.
Nach der Räumung des Saales, Mitte 1919, fanden die Karnevalsfreunde wieder zusammen und starteten erneut ihre karnevalistischen Aktionen.

Als Hauptakteur der Theatergruppe fungierte Paul Schwung, der auch bei den Karnevalssitzungen das Präsidium anführte. Ihm folgte im Jahr 1927 Valentin Schlag.

Im Jahr 1934, ein Jahr nach der sogenannten „Machtergreifung“, wurde dem katholischen Gesellenverein und somit auch den Karnevalsfreunden jegliche Tätigkeit untersagt. Um aber ein Fortbestehen des Vereinslebens zu garantieren, beschlossen die alten Freunde, unter einem nicht anfechtbaren Namen die Tradition fortzusetzen.

Was lag da näher als sich dem damaligen Lieblingsbuchstaben „S“ anzupassen. Die Namensänderung wurde kurz und bündig vollzogen und wir hießen fortan „KG SS-Rheydt“. Das war die Abkürzung für die Karnevalsgesellschaft „Sonniger Süden“. Für die damaligen Verhältnisse klang das Wort „SS“ sehr gut und die Tradition des Gesellenvereins konnte unanfechtbar fortgesetzt werden.

Unter der Präsidentschaft von Engelbert Heck, der den Posten im Jahr 1934/35 übernahm, feierte die Gesellschaft in dieser schwierigen Zeit, noch so manchen Erfolg und brachte den Menschen Frohsinn und Freude.

Bevor 1940 das karnevalistische Treiben erst mal ein Ende fand, fand 1939 im Kolpinghaus noch eine große Gala-Prunksitzung statt.

 
1944 - 1976

Ein erneuter Beginn war 1945 erforderlich. Mit der Initiative des damaligen Präsidenten Engelbert Heck wurde zusammen mit den aus dem 2. Weltkrieg heimkehrenden Freunden und der jüngeren Generation die Tradition unter neuem Namen fortgesetzt.

Man nannte sich ab sofort „Große Karnevalsgesellschaft der Kolpingfamilie Rheydt“.

Mit sehr bescheidenen Mitteln, aber umso größerer Begeisterung, wurden die Schwierigkeiten zu bewältigen versucht und gemeistert. So brachten zum Beispiel die Besucher zu den Veranstaltungen Heizmaterial mit, um die Raumtemperaturen einigermaßen erträglich zu gestalten. Dieses darf als ganz besonders herausgestellt werden, weil es eine dankbare Aufgabe war, den Mitmenschen in den schweren Nachkriegsjahren Freude zu schenken.

Eine besondere Darbietung brachte unser Mitglied Werner Ophoven bei einer Veranstaltung im Saale Dammer auf der Bachstraße. Es handelte sich um eine Persiflage auf das Hitler-Regime. Die Echtheit ließ bei den anwesenden britischen Offizieren Zweifel aufkommen, ob die Meldung über den Tod des Führers wirklich wahr sei.

Im Jahre 1950 wurde eine erneute Namensänderung erforderlich, da das Generalsekretariat der Kolpingfamilie eine Verbindung der Begriffe Karnevalsgesellschaft und Kolpingfamilie beanstandete. Die Namensfindung war nicht schwer, man orientierte sich an den Bannerfarben der Kolpingfamilie – schwarzes K auf goldenem Grund und setzte die Karnevalsaktivitäten fort unter dem heutigen Namen Karnevalsgesellschaft Schwarz-Gold Rheydt von 1899 e.V.

Der damalige Präsident Engelbert Heck trat im Jahr 1951 aus gesundheitlichen Gründen zurück und übergab das Zepter an Peter Pesch. Im folgte dann im Jahr 1956 ein zu dieser Zeit bereits beliebter Büttenredner der Gesellschaft Walter Langen.

Nicht nur als Präsident hat sich Walter Langen in seiner 24-jährigen Amtszeit große Verdienste innerhalb der Gesellschaft und für den Karneval in Rheydt erworben, sonder u.a. mit seinem Partner Werner Ophoven und einem weit über die Grenzen der Stadt bekannten Zwiegespräch „Spetze und Stuppe“. Ein Spruch aus Ihrem Repertoire klingt noch heute vielen Karnevalisten in den Ohren:
„Wenn der Humor Euch ging verloren,
dies schönste Kind der Phantasie,
Ihr wäret doch die reinsten Torten
und hättet diese Freude nie.

Im Jahre 1957/58 bestieg er gemeinsam mit seiner Frau Edith den Prinzenthron in der Stadt Rheydt. In der Zeit seiner Präsidentschaft veranstaltete die Gesellschaft nicht nur die zu dieser Zeit bereits zur Tradition gewordene Große Gala-Prunksitzung am Karnevalssonntag im Großen Saal der Stadthalle Rheydt, sondern teilweise bis zu sechs weitere Sitzungen.

Ebenfalls wurden unter seiner Regie die Jubiläen
65 Jahre im Kolpinghaus
70 Jahre im Hotel Obholzer
75 Jahre im Kasino Beines gefeiert.

Im Jahre 1979 trauerte die Gesellschaft, und mit Ihnen viele Freunde des karnevalistischen Brauchtums, um Ihren verstorbenen Präsidenten Walter Langen.

 
1977 - 1998

In der Generalversammlung der Session 1979/1980 wählte die Gesellschaft den bis dahin als Schriftführer tätigen Manfred Breuers zu ihrem neuen Präsidenten. Es lag nun in seiner Hand mit Unterstützung einiger erfahrener Vorstandsmitglieder, wie u.a. Heinz Hilgers und Willi Fischelmanns, die Geschicke der Gesellschaft weiterzuführen.

Es folgte eine Zeit, die die Gesellschaft auf eine harte Probe stellte. Die Mitgliederzahlen schrumpften und die Besucherzahlen u.a. bei unserer traditionellen großen Sitzung in der Stadthalle gingen zurück.

Mit einem vom Vorstand erarbeiteten neuen Konzept zeigte sich nach kurzer Zeit, dass die Maßnahmen erste Erfolge brachten. Hierzu gehörte u.a. wieder mehr Programmpunkte aus den eigenen Reihen zu veranstalten. Dieses wurde durch die Mitglieder in vielfacher Form umgesetzt.

Die Frauen der Gesellschaft trafen sich regelmäßig in einer Kellerbar und nannten sich ab der Session 1983/84 ab sofort nur noch die Kellerkinder und unterstützen die Gesellschaft seitdem mit vielfältigen Programmpunkten.

Im Jahre 1988 taten sich dann sechs junge Mariechen und ein wackerer Tanzoffizier zusammen und gründeten die erste Tanzgarde der Gesellschaft. Die Proben fanden an geheimen Orten statt, so dass bis zur Premiere auf unserer Stadthallensitzung teilweise sogar die betroffenen Eltern hierüber nicht informiert waren und somit die Überraschung der Garde gelungen ist.

Seitdem erfreuen die stetig wachsende Gruppe in jedem Jahr nicht nur mit einem Gardetanz unsere Gäste, sondern auch mit immer wieder neuen, schwungvollen und mit Begeisterung dargebotenen Showtänzen.

Viele neue Ehrensenatorinnen und Ehrensenatoren wurden geworben und mit unserem 88-jährigen ein interner Gesellschaftsabend aus der Taufe gehoben, um besonders dieser Personengruppe ein Dank auszusprechen. Der Gesellschaftsabend ist noch heute ein fester Termin im Jahreskalender der Gesellschaft.

 
1999 - 2009

In der Session 1998/1999 feierten wir dann unser 100jähriges Jubiläum. Zu diesem Jubiläum wurde unser Ehrensenator Manfred Lünzner und seine Gattin Rosemarie das Prinzenpaar der Stadt Mönchengladbach.

Seit 20 Jahren war der Präsident Manfred Breuers nun im Amt. Bei zahlreichen Jubiläumsempfängen zu Gast, erklärte er seinen Freunden nach jedem Besuch: „So machen wir das nicht!“

Er wollte die Geschichte der Gesellschaft in einer anderen Form darstellen. In mühevoller Kleinarbeit begann er ein Regiebuch zu erstellen. Texte, Lieder, Personengruppen mit entsprechenden Kostümen, wurden auf die wichtigsten Ereignisse in den 100 Jahren einbezogen. So entstand eine Darstellung der 100 Jahre in Form einer Theateraufführung. Dieser Empfang brachte viel Beifall und Anerkennung und ein Kamerateam, das für den WDR arbeitete und diesen Morgen aufzeichnete, machte die Bemerkung: „Das ist fernsehreif!“

Die Jubiläumssitzung fand mit großem Programmerfolg in einer ausverkauften Stadthalle statt.

Im Jahre 2000 entstand dann die erste Kindergarde der Gesellschaft. Diese wurden, in schmucken Gardeuniformen dem begeisterten Publikum 2003 das erste Mal vorgestellt.

2004 zog der Präsident, nach 25-jähriger Amtszeit, eine Bilanz und deutete an, dass man über einen Amtswechsel nachdenken sollte. Doch bis dahin vergingen noch zwei weitere Jahre.

Zur Generalversammlung am 28.04.2006 im Turnerheim Nordstraße traten nach 27-jähriger Amtszeit der Präsident/1. Vorsitzender Manfred Breuers, und nach 23-jähriger Amtszeit der Geschäftsführer Heinz Hilgers zurück.

Mit großem Dank und einem lang anhaltenden Applaus wurden die beiden Amtsinhaber von den Mitgliedern aus dem Vorstand verabschiedet.

Die Neuwahlen des Vorstandes wurden durchgeführt und dabei Manfred Breuers zum Alterspräsidenten, Thomas Schmitz zum neuen Präsidenten/1. Vorsitzenden und Thomas Gerresheim zum neuen Geschäftsführer gewählt.

Der neue Präsident ist seit 1988 aktives Mitglied der Gesellschaft und war seit 1997 Vizepräsident. Mit seinen Auftritten als Tanzoffizier in der Garde und mit seiner Schwester Ruth Ahrweiler (Ehrenmitglied) in den vielen Comedy-Show-Auftritten der Geschwister Schmitz, hat er in den vergangenen Sessionen das Publikum begeistert und Erfahrungen auf dem närrischen Parkett gesammelt.

Der neue Geschäftsführer heißt Thomas Gerresheim! 
Seit 1995 aktives Mitglied der Gesellschaft und der Profoss (Zeremonienmeister) 

Der neue Vize-Präsident heißt Erich Reusch! 
Seit 2004 aktives Mitglied der Gesellschaft. 

Der neue stellv. Geschäftsführer heißt Bernd Schmidt! 
Seit 1996 aktives Mitglied der Gesellschaft und zuständig für Beschallung- und Lichttechnik bei Veranstaltungen. 

Die nachfolgenden Vorstand-Personen blieben im Amt: 
Schatzmeister: Helmut Wingerath; 
Stellv. Schatzmeister: Werner Wingerath 
Schriftführerin: Nicole Gerresheim; 
Stellv. Schriftführerin: Stefanie Wirtz 
Als Beisitzer, Inspizient: Hans-Walter Gerresheim. 

Der Schirmherr der Förderer, Wolfgang Wolff, wurde für weitere 2 Jahre im Amt bestätigt. 

So ergab sich nach der Generalversammlung folgendes Fazit: Die Ämter im Vorstand wurden zu 50% neu besetzt! Ein Umbruch mit einem jüngeren Altersdurchschnitt, der so manche Erwartung in Verantwortung und Kreation erhoffen lässt.

Ziel war es mit dem neuen Vorstand die bisher gute Vereinsarbeit fortzusetzen und den Verein weiterhin mit seinen Traditionen nach außen zu präsentieren.

Und die erste große Aufgabe des neuen Vorstandes stand nun schon vor der Tür:

Im der Session 2009/2010 feiert die Gesellschaft ihr närrisches Jubiläum von 111 Jahren!

Dies wurde mit einem großen Jubiläumsempfang in der Burggrafenhalle in Odenkirchen gefeiert und man setzte die Tradition fort mit einem Empfang der etwas anderen Art. Die Gesellschaft entschied sich daher eine Karnevalssession der KG als Generalprobe eines Theaterstückes vorzuführen.

So präsentierte man die gesamten Veranstaltungen in Form eines humorvollen Theaterstückes bei dem der Theaterregisseur (Präsident Thomas Schmitz) und sein Assistent (Erich Reusch) zum Ende der „Proben“ einem Nervenzusammenbruch nahe waren.

Die Idee und Umsetzung erfolgte mit der gesamten Gesellschaften und führte zu Standing Ovations der Gäste. Die KG hatte es wieder einmal geschafft ihrem Namen alle Ehre zu machen und für einen etwas anderen Empfang zu sorgen.

Ebenso erfolgreich verlief dann die große Jubiläumssitzung, die aufgrund des Umbaus der Stadthalle in diesem Jahr sowie auch im Folgejahr in der guten Stube der Stadt stattfand – in der Kaiser-Friedrich Halle.

Aber auch tat dies der Stimmung keinen Abbruch und unsere Gäste erlebten vor ausverkauften Saal ein gewohnt gemischtes und karnevalistisches Programm.

So setzt die Gesellschaft nun seitdem ihre Erfolgsgeschichte fort und präsentiert sich weiter getreu Ihrem Standartenleitspruch „Mer blieve wie mer wore“

Die Große Rheydter Narrensitzung wurde mittlerweile zu einem Geheimtipp in der gesamten Stadt und der Saal der Stadthalle ist incl. der Empore bis auf den letzten Platz besetzt.


Die Gesellschaft besteht aus
Aktiven Mitglieder ( 64 Personen)
Einer Tanzgarde (8 Personen)
Einer Kindertanzgarde (35 Personen)
Einer Hellebardengruppe (10 Personen)
Einer Frauengruppe „Kellerkinder“ (15 Personen)
Ehrensenatoren (57 Personen)